Dem Snowboarden verwandte Abläufe

Es lässt sich sagen, dass der Skiläufer hinsichtlich der Schulung der vier Tools mit einer Vielzahl von Schwungtypen vertraut sein sollte. Es sind zum Teil historische, kaum noch auf der Piste anzutreffende, aber auch moderne, geschnittene Schwungtypen. Das Beherrschen dieses Spektrums an grundlegenden Bewegungen bereitet den Skifahrer optimal auf das Erlernen des Snowboardens vor.

Neben den erwähnten Schwüngen die vorwiegend auf die 4. Tools ausgelegt sind, beinhaltet das Skilaufen noch weitere Schwünge, die wichtige Aspekte des Snowboardens beinhalten.

 

Eine ganz besondere Bedeutung kommt den in den letzten Jahren entstandenen Carving - Techniken zu. Wie schon erwähnt, verbindet gerade der geschnittene Schwung Snowboarder und Skiläufer, waren es doch die „Euro-Boarder" die als erste geschnittene Schwünge in den Schnee zeichneten.

„Mit dem Extremcarven hat sich die neue Fahrtechnik vor allem dem Snowboardfahren angenähert. Gleich sind das Prinzip des Kanten- und Taillierungsfahrens, ähnlich die Kurvenlagen, zum Verwechseln die Spuren. Auch über die Gefühlswelt sind beide Disziplinen nun eng verbunden. Diese Annäherung wird auf weite Sicht dazu führen, dass es viele Sportler reizvoll finden werden, zwischen den Disziplinen hin und her zu wechseln."

Die Technik des Fun-Carvens ist durch eine extreme, quasi maximale Kurvenlage des gesamten Körpers und dadurch bedingtes Belasten auch des Innenskis gekennzeichnet.

Sie setzt aufgrund der geforderten Körperlage und der auftretenden Fliehkräfte ein sehr gutes skifahrerisches Können und körperliche Fitness voraus.

 

Die Technikmerkmale des Fun-Carvens sind:

„Skistellung parallel und deutlich offen,

Schrittstellung bei zunehmender Kurvenlage bedingt durch den Höhenunterschied der Beine und die Anatomie des Hüftgelenks,

Ski gleich aufgekantet (Unterschenkel parallel),

neutrale Körperlage,

flüssiger Kantenwechsel durch Kippen des gesamten Körpers in die neue Kurvenlage,

deutliches Vorausdrehen der Körperaußenseite152,

Innenarm zeigt zum Hang, gebeugter Außenarm ist vor dem Körper,

beide Ski annähernd gleich belastet,

Drehen unter Nutzung der Selbststeuerkräfte der Ski entlang der Skitaillierung......"

Der Schwung zeichnet sich ferner aus durch:

• das Wegfallen der Vertikalbewegung,

• „bei extremer Kurvenlage kann der Innenski auch stärker als der Außenski belastet sein",

• Fahren ohne Stockeinsatz oder gar ohne Stöcke.

Aus der Technik des Fun-Carvens kann man nun folgende Teilaspekte ausgliedern und zum Snowboarden transferieren:

• Fahren ohne Stöcke,

• Wegfall der Vertikalbewegung (beim Schwingen nach Vorausdrehen nach Deutschem Snowboard-Lehrplan),

• Kippen des gesamten Körpers in die Kurvenlage (vor allem später beim Race-Boarden),

• deutliches Vorausdrehen der Körperaußenseite,

• Ausrichten des Innenarms zum Hang,

• Halten des gebeugten Außenarms vor dem Körper,

• Belastung beider Ski (beim Snowboarden zunächst nur bei der Schwungsteuerung, später aber auch beim Race-Boarden von Beginn an),

• Selbststeuerkräfte des Materials nutzen.

Wird vom Leistungsstand eines Fun-Carvers ausgegangen, der Snowboarden neu erlernen möchte, so ist er alleine durch diese Technik in den zwei Tools Kurvenlage/Kanten und Bewegungen um die Körperlängsachse geschult. Hinzu kommt, dass dem Skiläufer die oben dargestellten Teilaspekte, die mit dem Snowboarden in engem Zusammenhang stehen, bekannt sind.

Das im späteren Verlauf noch deutlicher werdende Problem des...(weiter im Buch)