Genese

Anfänglichen Ski-Techniken

Der Skilauf, zunächst nur auf flachem Gelände als Langlauf ausgetragen, fand mit der Zeit den Weg in die Berge und somit zwangsläufig bzw. zum Genuss vieler, den Weg das Gefälle hinab. Die Skipioniere stießen auf neue Herausforderungen. Sie mussten zu hohe Geschwindigkeiten verhindern und Gefahren ausweichen. Das größte Problem war die mangelnde Kontrollierbarkeit der Ski, die auf die nicht genügend Halt bietenden Bindungen und Schuhe zurückzuführen war. Es bedurfte der Entwicklung von neuen Kurventechniken und haltbarer Materialien für tiefen Schnee und Gefälle.

Es war Matthias ZDARSKY, der aus den zwei Stöcken einen Stock machte und mit ihm vermochte er in Eigenversuchen 1897 eine für die Alpen optimale Skitechnik zu entwickeln. Wichtige Neuerungen waren die nur noch körperlangen Ski und die von ihm erfundene Stahlsohlen-Bindung76. Die Technik war ein Stemmbogen mit nur einem „Alpenstock", der unter Belastung im jeweiligen Kurvenmittelpunkt eingesetzt wurde. Er führte eine Vertikalbewegung unter Einsatz des ganzen Körpers aus, die dann als „Zdarsky-Schwung" bekannt wurde.

Parallel dazu existierte die Telemarktechnik, die von den Anhängern des norwegischen Skilaufs bevorzugt wurde. Diese Technik zeichnete sich durch einen Ausfallschritt, bei dem der kurveninnere Ski vor Kurvenbeginn zurückgeführt wird, aus. Die Belastung liegt auf dem äußerem Ski und die Skispitze des ihm zulaufenden inneren Skis wird mit Hilfe des äußeren geführt. Gebraucht werden zwei Stöcke. Es herrschten Meinungsunterschiede über die sinnvollere Technik, bis es zu einem direkten Vergleich kam, bei dem ZDARSKY eindrucksvoll die Vorzüge seiner Technik im alpinen Gelände bewies.

Die Materialentwicklungen schritten weiter fort, Bindungen ließen den Schuh fester mit dem Ski verbinden und daraus resultierend, entwickelte sich die Skitechnik weiter. Es war in der Folgezeit eine sich gegenseitig beeinflussende Beziehung zwischen Material und Skitechnik... (weiter im Buch)

Die Anfänge der Snowboard-Techniken

Snowboarden ist eine sehr junge Sportart und der Großteil derer, die sie betreibt ist noch jünger. Sie entspringt aus einer Generation, in der Spaß einen hohen Stellenwert hat. Sie will sich in der Freizeit nur bedingt an Regeln oder Richtlinien halten. Darin ist auch der Grund zu sehen, weshalb auf den Pisten viele unterschiedliche Techniken gefahren werden. Die Schüler wollen etwas erleben und ausprobieren. Sie möchten selber entwickeln und nicht von einer angeordneten Technik eingeengt werden.

Die ersten, die sich professionell mit der Sportart auseinander gesetzt haben, waren Wellenreiter und Skateboarder. Sie kannten aus ihren Sportarten keine Lehrbücher, sondern eigneten sich alles selber an. „Learning by doing" oder auch „trial-and-error" könnte man ihre Entwicklung titulieren. Sie kreierten ihre eigenen Techniken, zum Lesen oder sogar Schreiben von Lehrbüchern blieb keine Zeit. „Sie lebten ihren Sport!"

Diese Einstellung brachten sie mit in denSnowboardsport. Es gibt kaum Literatur über die anfänglichen Techniken. Sicherlich hatten die Anfänge auf erwähntem „Snurfer" und „Wintersticks" (s. Buch) Ähnlichkeit mit Wellenreit- und Skateboardtechniken, stammten die Fahrer doch aus diesen Sportarten und wollten deren Empfindungen und Gefühle auch im Winter erfahren. Andererseits bestimmte die Faszination der Tricks aus dem Skateboarding viele Snowboarder. Das Geradeausfahren war für sie nur Mittel zum Zweck.

Doch schon bei Skateboardtechniken kann man erkennen, dass ein achsenparalleles Fahren vorhanden war (wie es der DSV wünscht) und die Schwünge als gecarvt bezeichnet werden können, da die Rollen nicht seitlich wegdrifteten. Ebenso in seitlicher, achsenparalleler Haltung stehen auch Wellenreiter. Für einen Turn wird der Körper...(weiter im Buch)